Teil A-1

Standard-Stimmung

Auf einer Gitarre sind die Saiten 1 bis 6 gewöhnlich auf die Töne E-B-G-D-A-E gestimmt.

Standard-Stimmung der Gitarre

Beim Anschlagen einer Saite klingt ihr tiefster Ton, wenn wir nicht greifen. Dabei kann die ganze Länge der Saite frei schwingen.
Dieses wird offene Saite oder Leersaite genannt.

Dabei ist kein Finger auf den Bünden, und das Griffbrett ist leer. Dieser Bund wird darum
mit der Zahl 0 (Null) bezeichnet.

Je kürzer beim Greifen der schwingende Teil einer Saite wird, desto höher klingt der Ton.

Die Tonabstände der Saiten

Zuerst wollen wir die Töne der leeren Saiten kennenlernen und sie auf einer einzelnen Saite anordnen. Wir wählen dafür die Saite 3.

Punkt 1

Wir schlagen die leere Saite 3 an.

Saite 3 – Bund 0 und 12

Danach greifen wir an Bund 12 und schlagen die Saite erneut an. Der Ton klingt wie die Leersaite bei Bund 0, aber in einer höheren Lage.

Die 12 Bünde teilen den Bereich zwischen den beiden Tonhöhen in 12 gleiche Tonstufen ein.
An Bund 0 klingt die Saite am tiefsten.
Greifen wir an Bund 1, klingt es eine Tonstufe höher, usw., immer höher bis Bund 11.
An Bund 12 klingt wieder der Ton der Leersaite, aber eine Lage höher. Dieser Ton heißt Oktave – an Bund 12 hören wir die Oktave der Leersaite.

Punkt 2

Wir greifen Saite 3 bei Bund 7.
Dieser Ton ist ein anderer als bei Bund 0 und 12 – und er klingt tiefer als bei Bund 12.

Wir vergleichen mit der Saite 4 bei Bund 0 und 12:
Saite 3 an Bund 7 gleicht der Leersaite 4.

Punkt 3

Wir greifen Saite 3 bei Bund 9.

Wir vergleichen mit der Saite 1 bei Bund 0 und 12:
Saite 3 an Bund 9 gleicht der Leersaite 1.
Saite 6 klingt wie die Saite 1.

Punkt 4

Wir greifen Saite 3 bei Bund 2.

Wir vergleichen mit der Saite 5 bei Bund 0 und 12:
Saite 3 an Bund 2 gleicht der Leersaite 5.

Punkt 5

Wir greifen Saite 3 bei Bund 4.

Wir vergleichen mit der Saite 2 bei Bund 0 und 12:
Saite 3 an Bund 4 gleicht der Leersaite 2.

Pentatonik

Nun können wir auf Saite 3 alle fünf Töne der Leersaiten spielen – an Bund 0-2-4-7-9.

Wir schlagen zuerst die offene Saite an und hören ihren tiefsten Ton.
Diesen nennen wir Grundton.

Danach greifen wir 2 Tonstufen höher, bei Bund 2, und schlagen die Saite erneut an, usw., bis Bund 9.

Weitere 3 Tonstufen oberhalb von Bund 9 hören wir an Bund 12 die Oktave vom Grundton.
Ab Bund 12 wiederholen sich die Tonabstände:
Bund 12 – 14 – 16 – 19 – 21 …

Das Abstands-Muster der Leersaiten auf Saite 3

Dieses Muster aus 5 verschiedenen Tönen ist eine Ton-Leiter, auch Ton-Skala genannt.
Weil dieses eine Tonleiter mit 5 Tönen ist, wird diese Leiter Pentatonik genannt – penta heißt fünf.

Das Prinzip der Silben

Damit wir diese Skala auch ohne Zahlen singen können, verwendenden wir für die 5 ausgewählten Tonstufen einfache Silben-Namen.

C12-Tabelle mit Pentatonik SaReGaPaDa

Den Grundton bezeichnen wir mit der Silbe Sa.
Dieses Muster merken wir uns mit den 5 Silben: Sa-Re-Ga-Pa-Da. Das lässt sich auch gut singen.

Die Nummerierung stimmt mit den Bünden überein.

Das Muster der Bünde ist: 0 – 2 – 4 – 7 – 9 – 12
Das Muster der Abstände ist: 0 + 2 + 2 + 3 + 2 + 3
Das Muster der Silben ist: Sa-Re-Ga-Pa-Da-Sa

Die Melodie-Notiz

Auf der Saite 3 können wir nun den Anfang von einem kleinen Frühlingslied spielen und dasselbe auch mit den passenden Silben singen.

In der Melodie-Notiz zeigen die Pfeile an, ob die Melodie nach oben oder nach unten geht. Rechts steht eine ungefähre Angabe für das Tempo.
Die Einteilung der Zellen gibt den Takt und den Rhythmus an.

SaReGaPaDa auf Leersaite 3

Pa-Ga – Das ist der Ruf-Abstand, mit dem wir unsere Kinder rufen – 3 Tonstufen abwärts.
Beim Greifen der Bünde ist das der natürliche Abstand vom Kleinfinger zum Zeigefinger.

Auf diese Weise lassen sich einfache Lieder und Übungen aufschreiben, und mit diesen wenigen Tönen kann man schon munter musizieren.

Das kann man gleichzeitig singen und spielen.
Hat man sich an die Reihenfolge der Abstände gewöhnt, kann man z. B. auf der Gitarre nach jedem Ton die Leersaite zweimal anschlagen – erst langsam …

Wir hören den Ruf-Abstand abwärts bei Sa-Da und Pa-Ga. (3 Tonstufen)
Das Ta-tü-ta-ta vom Martinshorn klingt aufwärts bei Re-Pa, Ga-Da und Pa-Sa. (5 Tonstufen)

Zum Einprägen dieser beiden wichtigen Abstände singen und spielen wir beide aufwärts und abwärts. Sie werden uns immer wieder begegnen.

Im Abschnitt 2 spielen wir auch auf anderen Saiten.

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