Teil A-6

Die Pentatonik aus den 5 Tönen der Leersaiten hat uns zwei wichtige Tonleitern gezeigt, die eine besondere musikalische Rolle spielen.

Dur und Moll

Der Modus SaReGaPaDa heißt Dur-Pentatonik.
Der Modus SaGoMaPaNo heißt Moll-Pentatonik.

Man bezeichnet sie jeweils nach dem aktuellen Grundton.
In unserem Beispiel hören wir also die G-Dur-Pentatonik und die E-Moll-Pentatonik.


Sie bestehen beide aus denselben Tönen, und man nennt sie auch parallel.
Die G-Dur-Pentatonik ist parallel zur E-Moll-Pentatonik und umgekehrt.


Wenn wir die zwei auf der Gitarre vergleichen, sehen wir bei beiden das gleiche Griffbild.
Die Töne sind dieselben, also ist auch das Abstands-Muster gleich.

Die Beziehungen im Muster sind aber in den beiden Fällen verschieden, und jeder Ton kann unter­schiedliche Funktionen bzw. Positionen haben.
Das bedeutet auch verschiedene Stellungen und Aufgaben im musikalischen Zusammenklang.

Der Abstand zwischen den beiden Grundtönen beträgt immer:
3 Tonstufen, 3 Tasten, 3 Bünde, 3 Silben, 3 Stunden auf der Silben-Uhr.

Wir singen abwärts von G nach E -> Sa-Da.
Wir singen aufwärts von E nach G -> Sa-Go.

Das ist ein Ruf-Abstand – so finden wir immer die Dur-Parallele und die Moll-Parallele.
Diese beiden sind ein wichtiges Paar, das wir hier näher betrachten wollen.

Der Dreiklang

Sowohl in der Dur-Pentatonik als auch in der Moll-Pentatonik –
in beiden klingt 7 Tonstufen über dem Grundton Sa die Silbe Pa.

In der Dur-Pentatonik klingt zwischen Sa und Pa in der Mitte die Silbe Ga.

Sa-Ga-Pa bilden zusammen den Dur-Dreiklang.
Das Dreiklangs-Muster der Skala ist X-4-7.
Das Abstands-Muster ist X + 4 + 3.


In der Moll-Pentatonik klingt zwischen Sa und Pa in der Mitte die Silbe Go.

Sa-Go-Pa bilden zusammen den Moll-Dreiklang.
Das Dreiklangs-Muster der Skala ist X-3-7.
Das Abstands-Muster ist X + 3 + 4.

Dur-Dreiklang

In einem Dreiklang kann jeder der 3 Töne an 3 verschiedenen Stellen klingen.

Grundstellung –> Sa-Ga-Pa
Erste Umkehrung –> Ga-Pa-Sa
Zweite Umkehrung —–> Pa-Sa-Ga

Man bezeichnet einen Dreiklang nach dem aktuellen Grundton.
In unserem Beispiel hören wir also den G-Dur-Dreiklang.
Die Abkürzung ist G oder auch GM – das große M steht für major (groß).

Die Töne sind G-B-D, und auch die Umkehrungen B-D-G sowie D-G-B heißen alle G-Dur.
Eine Umkehrung ändert den Klangeindruck, aber nicht den Zusammenhang der Harmonie.

Wenn alle 3 Töne gleichzeitig klingen, wird das Akkord genannt.
Wir hören dann also einen Dur-Akkord – im Beispiel den G-Dur-Akkord.

Moll-Dreiklang

Grundstellung –> Sa-Go-Pa
Erste Umkehrung –> Go-Pa-Sa
Zweite Umkehrung ——> Pa-Sa-Go

Der aktuelle Grundton ist E. In unserem Beispiel hören wir den E-Moll-Dreiklang.
Die Abkürzung ist Em – das kleine m steht für minor (klein).

Die Töne sind E-G-B, und auch die Umkehrungen G-B-E sowie B-E-G heißen beide E-Moll.

Wenn alle 3 Töne gleichzeitig klingen, wird das Moll-Akkord genannt.
Wir hören dann also den E-Moll-Akkord.


Im letzten Abschnitt von Teil A werden wir diese beiden Akkorde über alle 6 Saiten spielen.

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